Sicher in den Winterurlaub: Tipps für eine entspannte Fahrt


Fahrzeugvorbereitung für den Winterurlaub

Der Winterurlaub steht vor der Tür und es ist wichtig, dass dein Fahrzeug optimal auf die winterlichen Bedingungen vorbereitet ist. Dazu gehören drei wichtige Aspekte, auf die du achten solltest: die Bereifung, die Batterie und der Frostschutz.

Bereifung: Winterreifen sind ein Muss

Das A und O für eine sichere und sorglose Anreise in den Winterurlaubsort ist zweifelsohne die richtige Bereifung. Der passende Reifen für den Winter ist – wenig überraschend – der Winterreifen. Unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen zur Winterreifenpflicht und den aktuellen Fahrbahnbedingungen bieten Winterreifen eine bessere Haftung bei Eis, Schnee, regennasser Straße und niedrigen Temperaturen. Sie sind anhand des Schneeflocken-Symbols und der Abkürzung „M+S“ auf der Reifenflanke erkennbar. Es ist ratsam, die Winterreifen bereits im Oktober oder November aufzuziehen, statt dies erst kurz vor dem Winterurlaub zu tun.

Ein Vergleich der Bremswege verdeutlicht den Sicherheitsgewinn durch Winterreifen: Auf schneebedeckter Straße kommt ein Auto mit guten Winterreifen aus Tempo 50 in etwa 35 Metern zum Stehen, während ein Fahrzeug mit nagelneuen Sommerreifen noch rund 10 Meter weiterrollt.

Winterreifenpflicht in verschiedenen Ländern

Bei der Fahrt in den Winterurlaub ist es wichtig, auch die Winterreifenpflicht im jeweiligen Land zu beachten. In Deutschland gibt es keine generelle Winterreifenpflicht, jedoch schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen, wie Glatteis oder Schneematsch, nur mit Ganzjahres- oder Winterreifen gefahren werden darf. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldstrafen und im Falle eines Unfalls kann die Kasko-Versicherung die Zahlung verweigern oder kürzen.

Auch in vielen europäischen Ländern gibt es keine generelle Winterreifenpflicht, sondern eine situative Winterreifenpflicht. In einigen Ländern wie Österreich, Italien, Schweiz oder Norwegen besteht zudem eine Schneekettenpflicht für bestimmte Straßenabschnitte. Informiere dich frühzeitig über die genauen Regelungen im Urlaubsland, um Bußgelder und unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

Wichtige Utensilien für den Winterurlaub

Damit du sicher durch den Winterurlaub kommst, solltest du einige wichtige Utensilien im Auto mitführen. Dazu gehören:

  • Eiskratzer: Um die Scheiben vom Eis zu befreien
  • Handbesen: Um das Auto vom Schnee zu befreien
  • Handschuhe: Um deine Hände vor Kälte zu schützen
  • Starthilfekabel: Falls die Batterie streikt und du Starthilfe benötigst
  • Schneeketten: Auch mit Winterreifen empfehlenswert bei temporärer Schneekettenpflicht
  • Schaufel/Klappspaten: Hilfreich bei Schneeverwehungen
  • Wolldecke/warme Kleidung/Thermosflasche/genügend Sprit: Um es auch im Stau warm zu haben
  • Abschleppseil: Falls ein anderes Fahrzeug liegengeblieben ist
  • Verbandkasten, Warndreieck und Warnweste: Wichtige Sicherheitsausrüstung, insbesondere in Österreich und Italien vorgeschrieben

Diese Utensilien sollten immer griffbereit sein, um im Falle einer Panne oder eines Unfalls schnell reagieren zu können.

Sicherheit beim Bremsen auf winterlichen Straßen

Eine winterliche Fahrbahn erfordert ein angepasstes Fahrverhalten, insbesondere beim Bremsen. Die Haftung der Reifen auf winterlichen Straßen ist geringer als auf trockenem Untergrund, daher ist ein vorausschauendes Bremsen von großer Bedeutung.

Ein Beispiel verdeutlicht den Unterschied im Bremsweg: Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h beträgt der Bremsweg auf trockener Straße etwa 10-15 Meter. Auf nasser Straße verlängert sich der Bremsweg auf etwa 20 Meter, auf schneebedeckter Straße auf etwa 35 Meter und auf Eis kann der Bremsweg sogar bis zu 100 Meter betragen. Daher ist es wichtig, immer ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten und frühzeitig mit dem Bremsen zu beginnen.

Eine gefühlvolle Bedienung der Bremse ist entscheidend, um ein Blockieren der Räder und ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu verhindern. Vermeide abruptes Bremsen und verzichte auf starkes Beschleunigen, um das Fahrzeug stabil zu halten.

Gepäck sicher verstauen

Das Thema Gepäck wird oft vernachlässigt, obwohl es für die Sicherheit entscheidend ist. Besonders sperrige und scharfe Wintersportgeräte sollten sorgfältig gesichert und festgezurrt werden. Achte darauf, schwere und sperrige Gepäckstücke nach unten zu verstauen, um das Fahrverhalten des Autos nicht negativ zu beeinflussen. Verteile das Gewicht möglichst gleichmäßig, um ein Ungleichgewicht zu vermeiden.

Wichtige sicherheitsrelevante Gegenstände wie Verbandsmaterial, Warndreieck oder Bordwerkzeug sollten immer griffbereit sein und dürfen nicht im Gepäck verstaut werden. Im Fall einer Autopanne ist es ärgerlich, das gesamte Reisegepäck ausräumen zu müssen, um an diese wichtigen Utensilien zu gelangen.

Wenn für Ski, Schlitten und Stöcke im Heck kein Platz ist, bieten Dachboxen und Dachträger eine praktische Lösung. Beachte jedoch, dass diese nur geringe Lasten tragen können, normalerweise im Bereich von 50 bis 80 Kilo. Überprüfe die Maximallasten der Träger/Boxen sowie die maximale Dachlast deines Autos in den Bedienungsanleitungen. Achte auch darauf, hochwertige und sichere Produkte zu verwenden.

Wichtige Kontrollen vor dem Winterurlaub

Bevor du in den Winterurlaub startest, solltest du dein Fahrzeug gründlich überprüfen. Dazu gehören:

  • Frostschutz und Wischerblätter: Stelle sicher, dass ausreichend Frostschutzmittel in Kühler und Scheibenwaschanlage vorhanden ist. Ein Frostschutzmittel zum Nachfüllen sollte immer im Gepäck sein, um eine klare Sicht zu gewährleisten.
  • Batterieüberprüfung: Kontrolliere den Ladezustand deiner Autobatterie, insbesondere wenn sie schon einige Jahre alt ist. Niedrige Temperaturen können die Leistung einer alten Batterie beeinträchtigen. Lasse die Batterie gegebenenfalls vor der Reise überprüfen oder tausche sie aus, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.
  • Beleuchtung und Scheinwerfereinstellung: Überprüfe alle Lichter am Fahrzeug, einschließlich Scheinwerfer, Rücklichter, Bremslichter und Blinker. Stelle sicher, dass alle Leuchtmittel funktionieren und dass die Scheinwerfer richtig eingestellt sind, um entgegenkommende Fahrzeuge nicht zu blenden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Winter-Service in einer Werkstatt. Dort werden Batterie, Frostschutz, Wischerblätter, Scheinwerfer, Beleuchtung und Dichtungen überprüft. So kannst du sicher sein, dass dein Fahrzeug optimal für den Winterurlaub vorbereitet ist.

Tipps für eine umweltfreundliche Fahrt in den Winterurlaub

Auch bei der Fahrt in den Winterurlaub kannst du etwas für die Umwelt tun. Eine spritsparende Fahrweise hilft nicht nur, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, sondern schont auch die Umwelt.

  • Vermeide abruptes Beschleunigen und Bremsen: Gib sanft Gas und bremse rechtzeitig und vorausschauend, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.
  • Nutze die Motorbremse: Lasse das Fahrzeug im Schubbetrieb ohne Gas zu geben ausrollen, anstatt ständig zu bremsen. Dadurch wird weniger Energie benötigt und der Verbrauch gesenkt.
  • Verzichte auf Standheizung: Statt die Standheizung im Auto zu verwenden, ziehe dich warm an und nutze lieber eine Sitzheizung, um Energie zu sparen.
  • Prüfe den Reifendruck: Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand und den Kraftstoffverbrauch. Stelle sicher, dass die Reifen den empfohlenen Druck haben.

Durch diese einfachen Maßnahmen kannst du nicht nur Kraftstoff sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Winterurlaub mit dem Elektroauto

Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Elektroauto, auch für den Winterurlaub. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten, um sicher und mit ausreichender Reichweite anzukommen.

Elektroautos haben im Winter aufgrund der niedrigeren Temperaturen eine geringere Reichweite. Plane deine Route daher sorgfältig und berücksichtige regelmäßige Ladestopps alle 200 bis 300 Kilometer. Es gibt Smartphone-Apps wie A Better Routeplanner (ABRP) oder EnBW mobility+, die bei der Routenplanung unterstützen und Ladestopps bereits in die Berechnung einbeziehen.

Zudem solltest du dein Reisegepäck um verschiedene Ladestecker und ein 230-Volt-Notladekabel erweitern, um auf verschiedene Ladesituationen vorbereitet zu sein. Ein sogenannter Mobile Charger, eine mobile Wallbox, kann ebenfalls nützlich sein, um die Ladeinfrastruktur vor Ort optimal nutzen zu können.

Beachte auch, dass die Rekuperation bei höheren Geschwindigkeiten auf glatten Straßen zu rutschigen Bedingungen führen kann. Passe dein Fahrverhalten entsprechend an und verzichte bei Glätte zumindest teilweise auf die Rekuperation.

Verhalten bei einer Panne im Winterurlaub

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im Winterurlaub zu einer Autopanne kommen. In diesem Fall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und einige Schritte zu befolgen.

Als erstes solltest du die Unfallstelle absichern, um dich und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Trage warme Kleidung und halte dich bei niedrigen Temperaturen mit einer Decke oder Heißgetränken warm. Wenn möglich, bleibe im Auto, um vor Kälte geschützt zu sein. Es ist ratsam, wichtige Notrufnummern vor der Reise zu notieren, insbesondere wenn du ins Ausland reist.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bei einer Panne im Winterurlaub Hilfe zu bekommen. Der ADAC bietet beispielsweise eine Pannenhilfe im Ausland an. Auch Kfz-Versicherungen oder die Mobilitätsservices verschiedener Autohersteller können in solchen Fällen Unterstützung bieten. Informiere dich im Vorfeld über die verschiedenen Optionen, um im Notfall schnell Hilfe zu erhalten.

Sicher in den Winterurlaub zu gelangen erfordert eine gute Vorbereitung, angefangen bei der Fahrzeugvorbereitung bis hin zum richtigen Verhalten auf winterlichen Straßen. Indem du die richtigen Reifen wählst, dein Fahrzeug gründlich überprüfst, das Gepäck sicher verstaut und eine umweltfreundliche Fahrweise praktizierst, kannst du eine sichere und sorglose Fahrt in den Winterurlaub genießen. Denke daran, dich frühzeitig über die Winterreifenpflicht und andere Verkehrsvorschriften im Urlaubsland zu informieren, um Bußgelder zu vermeiden.